Gran Turismo omologato, GTO, großtourig homologiert, kennzeichnet ein Auto als zugelassenen GT Racer, der Ausdruck ist als Erinnerung an den Ferrari GTO 250 gedacht, der 1962 erzeugt wurde. GTO ist inzwischen längst zum Symbol für italienische Sportlichkeit der Rennwagen geworden.
Technisch rekordverdächtig – ein Rennwagen für die Straße
Mit dem Bau des Ferraris 288 GTO wollte Ferrari sein Comeback im Motorsport erreichen, tatsächlich war er 1984 bei seiner Präsentation der schnellste Straßenwagen aus dem Hause Ferrari. Von 0 auf 100km/h in 4,6 Sekunden, von 0 auf 200km/h in 15,2 Sekunden stellte eine damals außergewöhnliche Beschleunigungszeit dar. Mit einer Höchstgeschwindigkeit von 305 km/h stellte er einen Geschwindigkeitsrekord auf. Aus stehendem Start schaffte der Ferrari 288 GTO 1000 Meter in nur 21,8 Sekunden. Das Reglement der FIA, der Federation Internationale de l’Automobile, sah damals vor, dass zwischen den zur Homologation hergestellten Serienfahrzeugen und den entsprechenden Rennwagen keine Modifikation erfolgen durfte.
Der letzte 288 GTO war ein Geschenk für Niki Lauda
So wurden serienmäßig 272 Ferraris 288 GTO gefertigt, der letzte 1986 als Geschenk für Niki Lauda. Das Modell fand begeisterte Fans, sodass Ende der 1980er Jahre gebrauchte Modelle Preise in der Höhe einiger Millionen US-Dollars erzielten. Als große Schwachstelle erwiesen sich die stark beanspruchten Öl- und Benzinleitungen, die Brandgefahr konnte trotz Verbesserungen nicht gebannt werden. So brannten auch rund 70 der von Ferrari erzeugten 288 GTO’s aus.
Auch wurden 5 spezielle „Evoluzione“ Modelle für den Rennsport gebaut. Heute können nur mehr drei dieser Racer bewundert werden. Ein Modell steht im Ferrari-Museum in Maranello, die beiden anderen sind Bestandteil privater Sammlungen in den USA und Japan.
Der Ferrari 288 GTO – schnell durch die besondere Leichtbauweise
Rosso Corsa, die knallrote Lackierung, mit der der Ferrari 288 GTO das Werk verließ, versprach bereits Dynamik, Kraft und Geschwindigkeit. Die Linienführung der Karosserie mutete feminin, weich, beinahe sinnlich an, obwohl Rundungen erstmals Kanten und Keilen weichen mussten. Dabei verwendete Ferrari zum ersten Mal Werkstoffe, die bislang nur für Formel 1 Rennwagen verwendet wurden. Dach und Heck wurde aus Kevlar/Nomex-Werkstoff hergestellt, das sind Aramidfasern aus aromatischem Polyamid mit hoher Festigkeit, Bruchdehnung und guter Schwingungsdämpfung. Auch beständig gegen Hitze sowie Säuren und Laugen zeigt sich das Material. Für die Fronthaube wurde Nomex mit Fiberglas kombiniert. Die restliche Karosserie bestand aus einem Stahlrohrahmen. Durch die Leichtbauweise, die bei der Konstruktion von Straßenrennwagen einen Meilenstein setzte, wog der rote Bolide gerade einmal 940 kg.
Der Motor, ein neu entwickelter 2,8 Liter V-8, lag längs vor der Hinterachse. Das dahinter installierte ZF-Transaxle-Getriebe mit Sperrdifferential, befand sich durch den tiefliegenden Schwerpunkt des Rennwagens nur knapp über dem Boden. Die tiefe Lage versprach verbesserte Fahreigenschaften. Auffallend sind die breiteren Kotflügel, auf denen wie sonst nur in der Formel 1, das berühmt Cavallino Rampante, das springende Pferd von Ferrari prangte, darunter eine wesentlich stärkere Bereifung mit mehr Spurbreite als bei den Vorgängermodellen.
Der Bau der Serie wurde 1986 eingestellt und zur Entwicklung des Nachfolgers F40 übergegangen. Der Ferrari 288 GTO jedoch blieb der Klassiker unter den Straßenrennwagen schlechthin.