39 Ferrari 250 GTO wurden in den Jahren 1962 bis 1964 gebaut, allesamt noch heute erhalten, mit einem heutigen Marktwert von 14 Millionen Euro. Ein Exemplar erzielte 2012 sogar einen Preis von 35 Millionen US-Dollar. Kein Rennwagen wurde je zu diesen Bedingungen gehandelt. Doch sein heutiger Marktwert ist nicht der einzige Rekord des Straßenstars von gestern.
Erfolgreich auf der Strecke und heißbegehrt bei Sammlern
Die zwei Weltmeistertitel in der GT Klasse, 1962 und 1963, waren nur durch innovative Neuerungen möglich. Da waren etwa die charakteristischen Lufteinlässe an der Front, die für eine verbesserte Kühlung des Motors dienten, eines V-12 Motors. Der V-Motor stellt einen mehrzylindrigen Hubkolbenmotor dar und leitet seinen Namen von der V-förmigen Anordnung der Zylinder auf den Zylinderbänken ab.
Der V-12 mit 12 Zylindern wurde speziell bei Rennwagen eingesetzt. Mit 300 Ps unter einer aerodynamischen Karosserie erreichte er unter optimalen Bedingungen eine Höchstgeschwindigkeit von 280 km/h. So war dem Ferrari 250 GTO der Sieg im 12 Stunden Rennen von Sebring ebenso sicher wie von der Targa-Florio und dem 1000km-Spa-Francorchamps. 1962 und 1963 siegte er mit dem jeweils zweiten Platz in Le Mans in der GT-Wertung.
Ein Straßenrennwagen mit weniger als 100 Serienwagen
Auch wenn der Ferrari 250 GTO so ziemlich jedes Rennen gewann, hätte er eigentlich nicht starten dürfen. Die Rennregel sah vor, dass mindestens 100 Serienwagen von einem Straßenrennwagen gebaut werden müssen. Enzo Ferrari umging die Regel, indem er den neuen Ferrari 250 GTO als Weiterentwicklung des Vorgängers 250 GT SWB ausgab, obwohl er motorisch eine gänzlich andere Bauweise aufwies, doch der Umbau fiel nicht auf.
Der Weg des teuersten Ferrari 250 GTO
Der Schauspieler und Rennfahrer Gunther Philipp kaufte den Rennwagen mit der Chassisnummer 3505GT im Jahre 1963 und errang mit ihm den österreichischen Staatsmeistertitel. Nach dem Verkauf zwei Jahre später, hatte der Ferrari verschiedene Besitzer, zuletzt den Engländer Harry Leventis. 1999 trat er mit dem Ferrari 250 GTO beim Goodwood Revival an, mit Stirling Moss, dem Fahrer am Steuer, für den das Auto ursprünglich gedacht gewesen wäre. Nach dem Rennen wurde der Besitzer neuerlich gewechselt, der inzwischen pastellgrüne Wagen kam nach Japan, mit einem Kaufpreis von 8 Millionen US Dollar.
2012, zwölf Jahre später wurde er erneut verkauft, als teuerster Rennwagen der Welt, um 35 Millionen US-Dollar. Die Siegerwagen von einst stehen jedoch nicht nur still in einer Sammlung, denn noch heute brillieren sie bei Rennen wie dem Festival of Speed oder dem Revival im englischen Goodwood mit 280 km/h auf der Bahn. Ein Besitzer ist stets mit dabei, Gründungsmitglied und Schlagzeuger von Pink Floyd, Nick Mason. Er fährt seinen Ferrari 250 GTO seit vierzig Jahren, auf seinem Kennzeichen steht weithin sichtbar in weißen Lettern auf schwarzem Grund 250 GTO als Ehrerbietung an sein Traumauto.